Mi. 01.04.2015
Über Santiago erreichte der Bus am Morgen eine bunte hügelige Stadt, die sofort einen schönen Eindruck auf mich machte: Valparaíso. Mein angepeiltes Hostal Luna Sonrisa war ebenfalls auf einem Hügel, dem Cerro Alegre, und anstrengend zu erreichen. Leider hatten sie kein freies Bett, aber im schönen Hostal Acuarela gegenüber hatte ich mehr Glück. Am Nachmittag lernte ich im Schlafraum das schwedische Paar Chaska und Christoffer kennen und genoss die Sicht von der Dachterrasse.
Entlang der Avenida Alemania erreichte ich die Plaza Bismark mit schöner Sicht auf die umliegenden bunten Häuser auf den Hügeln.
Der Eisverkäufer im kleinen Laden dort freute sich über deutsche Kundschaft. Sehr verlockend sah der nah wirkende, höchste Hügel mit Sendemast aus, und so ging ich an abenteuerlich am Hang gebauten Buden und bellenden Hunden vorbei nach oben, gab aber auf, als die Gegend doch etwas zu suspekt auf mich wirkte. Unten am Cerro Alegre war der Ascensor Reina Victoria, einer der vielen aufzugähnlichen Gefährte am Hang.
Über das Bankenviertel, den Hafen und die Plaza Sotomayor ging ich zum Supermarkt, vor dem doch einige Leute nach Kleingeld („Moneda“) fragten. Im Hostel traf ich den argentinischen Rezeptionisten Guillermo, der seinen letzten Arbeitstag hatte, und unterhielt mich mit der Deutschen Anne und dem Chilenen Johnny.
Do. 02.04.2015
Nach dem sehr guten Hostelfrühstück verabschiedeten wir Guillermo an der Iglesia Luterana und ich ging mit Anne zum Ticketkauf an den Busbahnhof. Mit dem Besorgen von US-Dollars für Argentinien war ich wegen Nachmittagspausen der Banken und der Suche nach der richtigen Wechselstube ordentlich beschäftigt. Nach getaner Arbeit ging ich mit Anne durch die Stadt. Nahe des Hostels war eine starke Steigung mit einer Gasse, die malerisch direkt aufs Meer zuführte.
Dann bestaunten wir die vielen schönen Gemälde an den Hauswänden.
Ein Mann sang laut zur Musik aus seiner Wohnung und stellte sich für Anne für das Lied „Perdone me“ auf den Balkon. In der Calle Urriola aßen wir sehr leckere Empanadas in einem sympathischen Laden mit einheimischen Kunden. Anne besorgte sich einen Friseurtermin und direkt danach hatte die Dame auch noch Zeit für mich.
Dann gingen wir zur Plaza Bismark.
Dort oben spielte Anne mit einer Katze mit einem blauen und einem grünen Auge. Zudem gab es nochmal eine schöne Sicht auf bunte Häuser.
An einem Platz waren einige harte Jungs mit lauten Trommeln und unter ihnen tanzte ein kleines Mädchen.
Auch die Friedhöfe der Stadt waren wegen der Hanglage spektakulär und nach den vielen Eindrücken belohnte Anne sich mit Souvenirs in einem sehr schönen Laden. Im Hostel teilte Anne ihr leckeres Brot mit mir und auf der Dachterrasse im Dunkeln trafen wir Chaska und Christoffer, bevor Anne zu ihrem Nachtbus gehen musste. So verweilte ich mit Chaska und Christoffer bei der schönen Sicht und wir hatten intensive Gespräche, konnten aber mit unserem Idealismus an dem Abend die Welt leider auch nicht retten.
Nachdem wir von der Dachterrasse gehen mussten, hatten Christoffer und ich noch nicht genug und gingen nochmal Bier holen zum direkten Verzehr bis halb 4 in der Nacht.
Fr. 03.04.2015
Es war erst mal Ausschlafen angesagt. Dann fand ich im Zentrum die Iglesia Catedral de Valparaíso für einen Kreuzweg am Abend. Ich ging weiter bis zum Cerro Polanco mit einem laut Einheimischem seit längerem defekten Ascensor. Von dort hatte ich noch einen anderen Blick auf die Stadt.
Am Markt auf der Avenida Argentina bekam ich neue Batterien für meine Taschenlampe und über die Palmenallee Avenida Brasil kam ich zum Ascensor Concepción. Von oben gab es nochmal eine schöne Sicht auf den Hafen.
Über verwinkelte Gassen kam ich zum Hostel zurück. Mit Chaska und Christoffer aß ich zu Abend und ging dann zur Iglesia Catedral und nahm am Kreuzweg teil.
Wieder endete ich bei Fast-Vollmond mit Chaska und Christoffer auf der Dachterrasse, wo wir zuletzt den Belgier Martin trafen, der von Bolivien erzählte.
Sa. 04.04.2015
Bei Dunkelheit verließ ich das Hostel und wurde den kompletten Weg von einem herrenlosen Hund und zeitweise von bis zu drei weiteren Hunden begleitet. Im Zentrum waren noch die letzten Nachtschwärmer und es erklangen sogar noch Trommeln und Gitarren. Der Bus fuhr Richtung Anden.
Die Berge wurden immer höher.
Und es ging über einen spektakulären Pass.
Nach einem Tunnel waren wir bereits in Argentinien.