Sa. 01.11.2014
Ich kam bei Dunkelheit im äußerst belebten Chengdu an: Auf der Straße wurde allerhand zum Verkauf angepriesen. Besonders gefielen mir die fahrbaren Essensstände mit scharf gewürztem Tofu, Nudeln oder Kartoffeln. Umgeben von Wolkenkratzern ging ich am Fluss Jin Jiang entlang zum überraschend schicken und teuren Kneipenviertel.
So. 02.11.2014
Den Tag verbrachte ich mit meinem Zimmerkollegen Perry aus Taiwan. Er half mir beim Kauf meines Zugtickets nach Chongqing am Ostbahnhof und wir gingen über den mit einer Mao-Statue versehenen Tianfu-Platz zum Wuhou-Tempel, der zu Ehren mehrerer Persönlichkeiten (u.a. Kaiser Liu Bei und Militärstratege Zhuge Liang) aus der Zeit der Drei Reiche (220-280) errichtet wurde.
Um die Ecke gab es eine tibetisch geprägte Straße mit einem ganz anderen Schlag Menschen, die teils auch bettelten. Als krasser Kontrast standen auf der anderen Seite der Hauptstraße vor dem Eingang zum historischen Distrikt Jinli Gujie Damen in Brautkleidern, die Werbung für Audi machten.
Am Abend aßen wir in einem Restaurant Hotpot (deutsch: Feuertopf) und genau so scharf war es auch, aber sehr lecker.
Mo. 03.11.2014
Früh am Morgen schloss ich mich einer Tour zur Panda-Zuchtstation am Stadtrand an. Die niedlichen Tiere gibt es nur noch in wenigen Regionen Chinas hier in der Umgebung. Im Verlauf der Evolution sind sie zu Pflanzenfressern geworden und knabbern heute hauptsächlich Bambus.
Natürlich war ich mittendrin.
Oft klettern sie auf Bäume.
Und das Vermehren fällt ihnen schwer. Neugeborene sind winzig klein und noch ohne Fell, das sie nach wenigen Tagen bekommen.
Und auch aus der Nähe konnte ich einen Panda sehen.
Und auch rote Pandas gab es zu bewundern.
Bei meinem Flipflop Lounge Hostel um die Ecke war ein kleiner Platz mit Tischtennisplatten und einem Reck. Hier war manchmal ein Platztanz und an diesem Mittag war eine Mutter mit Kind und Vogelkäfig da.
Nun wollte ich den Jin Jiang umgeben von Wolkenkratzern auch bei Tageslicht erleben.
Am grünen Ufer angelten einige Männer in aller Ruhe.
Im Volkspark legte mich erst mal in eine grüne Wiese in die Sonne, ein Mann grüßte ganz freundlich. Ansonsten war viel geboten: Es gab Sängerinnen, die von einem Orchester begleitet wurden.
Selbstverständlich wurde auch Karaoke gesungen und es gab verschiedene Platztänze. Bei einem tanzten eine Frau und ein Mann in Kostümen die gar nicht so einfache Choreografie vor.
Es lagen und hingen auch DIN-A-4-Zettel herum, das waren Kontaktanzeigen von Eltern, die ihre in den 80er-Jahren geborenen Kinder inklusive Größe anpriesen. Dank der Grünanlagen und dem Wasser herrschte eine entspannte Atmosphäre in der doch so großen Stadt.
Es gab noch viel mehr zu sehen: Zu Musik wurden Tanzschritte eingeübt, es wurden Brettspiele oder Karten gespielt, ein Mann ließ einen Drachen unglaublich in die Höhe steigen und ein anderer Mann malte mit einer Wasserflasche Bilder auf den Steinboden. Dann gönnte auch ich mir eine Pause, wie es sich für Chengdu gehört, in einem Teehaus. Das He-Ming-Teehaus ist eines der ältesten.
Am Abend ging ich noch zum Wenshu-Tempel, wo ich zur Abenddämmerung dem beeindruckenden, fast schon hypnotisierenden Gesang der Mönche zuhörte.
Dort traf ich aus dem Hostel die Engländer Natalie und Lee wieder, die am Vormittag ebenfalls bei der Panda-Tour dabei waren, sowie die in Wien lebende Schottin Rachel. Zusammen gingen wir zur Kuanxiangzi-Gasse, wo wir ein paar lokale Speisen probierten.
In Hostel hingen wir noch ermüdet auf unseren Hockern zusammen.
Di. 04.11.2014
Am Morgen verabschiedete ich mich von Natalie und Lee und nahm den außerordentlich modernen und schnellen Zug nach Chongqing.
Hallo Herr Wespel,
ich verfolge natürlich weiterhin Ihre Schritte durch eine andere Welt, tolle Berichte, tolle Bilder und Eindrücke. Weiterhin soviel Freude und so bereichern uns mit Ihren Erlebnissen.
Grüsse aus Rohrau
* und PS: es ist egal wie der VFB spielt, hauptsache der HSV gewinnt 🙂
Hallo Berti,
wir sind gerade im Sindelfingen zum Erasmus+ Projekt mit Renate und die anderen. Es ist schade, dass du nicht da bist, sonst könnten wir einen trinken 😉
Hallo Berti,
wir sind gerade in Sindelfingen zum Erasmus + Projekt mit Renate und Christian. Schade, dass du nicht da bist. Wir könnten sonst einen trinken gehen 🙂
Huhu Berthold,
ich sitz neben Nejc und find’s auch schade, dass du nicht da bist! Wir haben gerade mal wieder Gäste aus der ganzen Welt… wenn wir schon keine Weltreise machen können, dann holen wir uns die Welt ins Haus!
Liebe Grüße
Nejc und Katrin