Sa. 29.11.2014
Mit der Hilfe Einheimischer fanden ein finnisches Paar und ich die Unterkunft der Soe Brothers. Für mich gab es noch einen Platz im Schlafsaal. Im Vorraum eines Zimmers werden hier bis zu vier Matten ausgelegt und man kann für vier Dollar schlafen. Hier traf ich Lukas aus Mindelheim und Fareeq aus Singapur. Beide konnte ich dazu überreden, mit mir zum Sonnenuntergang den Hügel Hpa Pu auf der anderen Seite des Flusses Salween zu besteigen. Am Ufer stand ein kleines Motorboot für uns bereit und wir setzten über, während eine einheimische Passagierin etwas Wasser aus dem Boot schaufelte.
Am anderen Ufer waren ein paar Häuser, wo uns Kinder grüßten. Unterhalb von Palmen bot ein Mann ein weißes Getränk an. Ein französisches Paar hatte bereits eine Portion gekauft und wir durften probieren. Es schmeckte leicht vergoren und hatte wohl mit dem Palmzucker zu tun. Die Einheimischen tranken dies hier viel. Es begann der kurze, aber knackige Anstieg. Kurz vor dem Ziel genossen wir etwas durchgeschwitzt schon mal die Aussicht.
Ganz oben hatten wir eine wunderbare Rundumsicht.
So konnten wir auch auf Hpa-an zurückblicken.
Vor einem Hügelchen ging die Sonne unter.
Danach zeigten sich Himmel und Fluss rötlich gefärbt.
Zurück am Fluss warteten wir auf das letzte Boot des Tages.
Bei der Rückfahrt unter leicht rötlichem Himmel klopfte Fareeq mir auf die Schulter und freute sich, dass ich ihn auf den Hpa Pu mitgenommen hatte. Lukas brachte uns zum guten burmesischen Restaurant San Ma Tau, wo wir für wenig Geld leckere Gerichte aßen. Als wir zurückkamen, saß der Sohn der Gastgeberfamilie mit Schmerzen auf der Bank. Er war die Treppe heruntergefallen und wir vermuteten eine Gehirnerschütterung. Später stellte sich heraus, dass der linke Arm gebrochen war. Somit hatte er ab dem nächsten Morgen einen Gips. Wir verzogen uns nach oben und schliefen umgeben von Geckos, Ameisen und Mücken ein.
So. 30.11.2014
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Fareeq zog ich in ein Einzelzimmer um und gönnte mir eine Ruhepause in der Unterkunft. Am Abend trafen wir uns wieder und gingen zum Sonnenuntergang an den Salween. Hier spielte eine Gruppe das volleyballähnliche Spiel mit dem Bambusball.
Um einen besseren Aussichtspunkt zu erreichen, gingen wir über eine wacklige Holzbrücke.
Da spielte eine Gruppe von Kindern mit der alten burmesischen Flagge. Fareeq stellte sie für ein schönes Foto auf.
Und dann genossen wir den Sonnenuntergang.
Auf dem Weg zurück merkten wir, dass die Farben am Himmel immer schöner wurden.
Hier trafen wir die Saarländerin Leena, unterhielten uns ein wenig und genossen den Moment.
Anschließend gingen wir zusammen ins Restaurant San Ma Tau.
Mo. 01.12.2014
Am Morgen hatte ich einen Zettel mit einer Nachricht von Fareeq unter der Tür. Er hatte sich der Tagestour unserer Unterkunft angeschlossen. Ich ging auf den Markt, kaufte Obst und für den Jungen im Gips Filzstifte, damit er Namen draufschreiben lassen kann. Die Mutter wollte allerdings nicht, dass ich mich drauf verewige. Immerhin hatte ich die Filzstifte als Geschenk. Nun ging ich zum Motorradverleih namens Good Luck, wo ich am Vortag unaufdringlich angesprochen wurde und einen Vorschlag für eine Rundtour bekommen hatte. Die Frau erkannte mich wieder und ihr ebenso freundlicher Mann verlieh mir ein Motorrad und wies mich ein. Als erstes musste ich zu einer Tankstelle fahren und etwas tanken. Ich wollte in einer individuellen Rundtour die meisten Sehenswürdigkeiten abklappern und zum Sonnenuntergang bei der Fledermaus-Höhle sein. Es fing ganz gut an, denn ich fand die Kaw-Ka-Thaung-Höhle.
Auch außerhalb waren einige gold bekleidete Buddhas und eine Riesenschlange von Mönchsfiguren. Als ich zu meinem Motorrad zurückkam, saß ein frecher Junge auf ihm und konnte kaum glauben, dass ich auf ihm alleine unterwegs war. An der Kreuzung zur Hauptstraße war eine Schule, aus der ein paar schüchterne Schulkinder herauskamen. Im Dorf Eindu war ich bei der Suche nach einem Friseur leider nicht erfolgreich. Auf der Suche nach der Saddan-Höhle schoss ich weit über die richtige Abzweigung hinaus und musste mich bei einem Häuschen an der Straße durchfragen. Die dortigen Frauen fanden mein Auftauchen so besonders, dass sie Fotos mit mir haben wollten. Dazu musste ich auf einem Plastikstuhl Platz nehmen. Auch ich wagte nach einem Foto zu fragen.
Auf dem Weg Richtung Saddan-Höhle sah ich im Wasser stehende Reisfelder und einen schönen See.
In der Höhle waren viele Buddha-Figuren.
Um einem großen liegenden Buddha konnte man herum- und weit in die Höhle hineingehen. Ich sah kein Tageslicht mehr und hörte hohe, laute Fledermaus-Geräusche, aber die Höhle war etwas beleuchtet. Nach 20 Minuten war wieder Tageslicht zu sehen und ich hatte eine Lagune vor mir.
Das Wasser hatte sogar eine Verbindung zur Höhle.
Auf dem Rückweg traf ich Leena mit ihrer Ausflugsgruppe, die auch eine Bootsfahrt in der Lagune vor sich hatten. Ich hätte mich beinahe angeschlossen, fuhr dann aber an Reisfeldern vorbei weiter.
Leider fuhr ich ein zweiten Mal auf der falschen Strecke und außerdem viel zu weit. Die Straße wurde auch immer schlechter und so musste ich, nachdem klar war, dass keine Abzweigung nach Hpa-an mehr kommen würde, den gleichen unangenehmen Weg um die Schlaglöcher wieder zurück fahren. Es war schon bald Sonnenuntergang und der Besuch der Fledermaus-Höhle fiel aus. Ich begnügte mich damit, den Großteil des Heimwegs im Hellen zu fahren. Als ich am Ortsrand nahe der Tankstelle war, wollte mein Motorrad nicht mehr anspringen. Ich schüttete etwas vom Ersatzbenzin nach, aber das alleine genügte nicht. Zum Glück half mir ein freundlicher junger Mann an der Tankstelle, die Maschine nochmal zum Laufen zu bringen. Ein paar Meter vor dem Motorradverleih starb die Maschine wieder ab und ich schob sie ins Ziel. Ich war wohl deutlich weiter gefahren als andere und der Motor war ordentlich überhitzt. Der Motorradverleiher meinte, er bekäme das schon wieder hin. So traf ich in der Unterkunft Leena wieder und schloss mich ihrer großen Gruppe zum Abendessen an. In der Bar gegenüber trank ich mit dem Schweizer William und dem Amerikaner Josh einen Shot Whisky. Dabei blieb es aber nicht, am Ende kauften wir die ganze Flasche für 3500 Kyats (weniger als 3 Euro).
Es blieb tatsächlich noch ein kleiner Rest, den ich behalten durfte.
Di. 02.12.2014
Als ich aus meinem Zimmer kam, traf ich direkt Fareeq. Er hatte von langer Hand geplant, dass wir an diesem Vormittag gemeinsam mit Leena den hohen Berg hier in der Umgebung, den Zwegabin, erklimmen werden. Also ließen wir uns von meinem Motorradverleiher und einem zweiten Fahrer zum Einstieg im Lumbini-Garten bringen.
Schon nach einer halben Stunde hatten wir eine gute Aussicht, die uns für den weiteren Anstieg motivierte. In der Höhe begegneten uns Affen.
Das letzte Teilstück in der Sonne war etwas hart, aber nach insgesamt zwei Stunden erreichten wir das Kloster am Gipfel und konnten die Aussicht genießen. Auch die am Vortag verpasste Insel mit Stupa auf einem kreisförmigen See (Kyauk-ka-lat) konnte ich von hier aus sehen.
Und Hpa-an konnten wir sehen.
Es tauchten vier einheimische Mädchen auf und wir kamen zu einem Foto.
Es waren auch einige Affen dabei.
Und wir verabschiedeten uns von den Mädchen.
Man konnte nicht genug bekommen von der schönen Aussicht.
So gingen wir rundum, um noch ein letztes Mal in alle Richtungen sehen zu können. Wir nahmen den Abstieg in eine andere Richtung. Dieser war sehr steil und uns kamen bewundernswerte Wasserträger mit vollen Körben und ein paar Mönche entgegen. Mit nur einer Pause huschten wir hinunter, so dass unsere Knie schlotterten. Unten fanden wir ein Taxi ohne Rückbank. So hatten Leena und Fareeq ordentlich Platz auf der Ladefläche. Wieder zurück aßen Leena und ich Obst auf dem Markt und brachten eine Avocado mit.
Als wir uns mit der noch arg harten Avocado abmühten, fragte der Argentinier Federico nach Sehenswürdigkeiten. So planten er und ich, zusammen zur Fledermaus-Höhle zu gehen. Ich verabschiedete mich von Leena und Fareeq, die am Abend weiterfuhren. Mit Federico ging ich wieder zum Motorradverleiher. Er fuhr uns gern zur Fledermaus-Höhle und ging sogar mit, um auch für sich ein Foto zu machen. Es waren einige Buddhas und Stupas dort, so dass wir vor der Höhle die Schuhe ausziehen mussten.
Im Felsen gab es eine kleine Öffnung, vor der wir warteten. Kurz nach dem Sonnenuntergang kamen die Fledermäuse herausgeflogen.
Und besonders Richtung Abendhimmel war das ein beeindruckendes Bild.
Das Schauspiel dauerte über 20 Minuten an. Am Wasser machten Einheimische Lärm, damit die Fledermäuse nicht ins Wasser fliegen und am Horizont konnte man in der Ferne ganze Fledermausschwaden sehen. Bei Dunkelheit fuhren wir wieder zurück, wo ich Leena nochmal traf und mich endgültig von ihr verabschiedete. Mit den Neuankömmlingen vom Schlafsaal (der Kanadierin Julie und den Amerikanern Alex und Charly) ging ich zum dritten Mal in vier Tagen ins Restaurant San Ma Tau. Auch den dreien gefiel es dort sehr.
Mi. 03.12.2014
Früh um 8 ging ich zur Fahrkartenverkäuferin am Uhrenturm und nach etwas Wartezeit kam auch mein Bus nach Bago.
Einfach wunderschöne Bilder. Da möchte man am liebsten mit dabei sein …
Grüße aus Stuttgart
Stefan