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Derwent Bridge

Do. 15.01.2015
Mit dem Bus fuhr ich nach Bridgewater außerhalb von Hobart und wurde trotz weniger vorbeifahrender Autos schnell von einem Aussie Rules Football-Fan, der seine kleine Enkelin Madison dabei hatte, bis New Norfolk mitgenommen. Das Fast Food und die leeren Coladosen beiseite geschoben, nahm ich Platz. Beim nächsten Wartepunkt traf ich die Münchenerin Shirin und wir fuhren gemeinsam mit dem vom Festland nach Tasmanien ausgewanderten Glen mit. Im Derwent Bridge Wilderness Hotel bekam ich einen Bushwalker Room. So hatte ich den späten Nachmittag Zeit für eine Wanderung. Auf der 5 km langen Straße zum Lake St Clair hielt ein Mann, der radfahrende Touristen betreute, mit seinem Minibus an und fragte mich, ob er mich mitnehmen sollte, sehr freundlich. So konnte ich beim Besucherzentrum Informationen für Wanderungen holen und den Eintritt für den Cradle Mountain-Lake St Clair National Park bezahlen. Die Cynthia Bay am See war leicht zugänglich.

Cynthia Bay am Lake St Clair
Cynthia Bay am Lake St Clair

Auf dem Figure-of-eight Loop gab es Informationen zum Schicksal der Aborigines in Tasmanien sowie wilde Flüsse und Wälder.

Lose und bemooste Baumstämme am Hugel River
Lose und bemooste Baumstämme am Hugel River

Am Seeufer zeigten sich die scheuen Schnabeltiere leider nicht.

Gebiet der Schnabeltiere am Lake St Clair
Gebiet der Schnabeltiere am Lake St Clair

Trotz der Anonymität der Container-Zimmer traf ich den Kanadier Ryan, der ebenfalls ein Jahr reist und viel Zeit in Ozeanien verbrachte. Leider war die Hotelbar schon geschlossen und das gemeinsame Bier fiel aus.

Fr. 16.01.2015
Es war empfindlich kalt geworden und auf dem 5-km-Marsch zum Lake St Clair, an dem meine geplante Bergwanderung beginnen sollte, wurde der Aber vor dem Regen und der Kälte immer größer. So begnügte ich mich an der Bootsanlegestelle mit dem Blick auf die Berge Mount Rufus und Mount Hugel.

Berge um den Lake St Clair
Berge um den Lake St Clair

Halbwegs verschont vom Regen kam ich zum Hotel, an dem zwei Bargäste meinten, dass zum Schneefall nicht mehr viel fehlte. Ich gönnte mir eine warme Suppe im Hungry Wombat Café, verbrachte dort den verregneten Nachmittag und ließ mir am Ende von der australischen Besitzerin und der taiwanesischen Bedienung Tipps zum Fahren per Anhalter und eine Kostprobe der leckeren tasmanischen Kirschen geben. Dieses Mal war ich früh genug in der Bar, ich wollte ja auch nach möglichen Mitfahrgelegenheiten für den nächsten Tag suchen. In der Kälte war das riesige Holzhaus mit Feuer und gemauertem Kamin genau der richtige Ort. Hier trank ich ein Bier mit den sportlichen Marc und Lyndee aus Victoria und traf auch Dave und Maria. Maria wuchs in Port Arthur auf und erzählte von ihrer unbeschwerten Kindheit, erwähnte aber auch das Massaker von 1996, als ein 28-Jähriger auf dem dortigen historischen Gelände 35 Menschen erschoss. Dave nahm mich in seine Liste der Facebook-Freunde auf, bevor er ein Billard-Match spielte.

Sa. 17.01.2015
Es war immer noch eiskalt, aber der Regen hatte ein Einsehen, als ich mich auf den Weg machte. Als erstes sprach ich vor dem Hotel einen älteren Mann an, der tatsächlich nach Hobart fuhr, aber bereits eine Anhalterin dabei hatte. So ging ich, als wenige Sonnenstrahlen herauskamen, über den Derwent River Richtung Hungry Wombat Café.

Auf der Brücke über den Derwent River
Auf der Brücke über den Derwent River

Mit Kaffee in der Hand folgte mir der Mann (Brian) und meinte, er könnte etwas Platz schaffen und mich ebenfalls mitnehmen. So traf ich im Wohnwagen seine Frau Tess und die Ulmer Medizinstudentin Jacky, die derzeit in einem Hobarter Krankenhaus arbeitet. Mit Brian und Tess kamen wir auch noch in die nahe gelegene Ausstellung The Wall, in der vom Künstler Greg Duncan 100 handgefertigte Holztafeln mit präzisen Motiven zu einer 2 mal 50 Meter langen Wand zusammengesetzt wurden und teils noch in Arbeit sind.

Teil der Holzwand im Museum The Wall
Teil der Holzwand im Museum The Wall

In Hamilton, auf halber Strecke, machten wir eine Mittagspause und auch Jacky und ich wurden großzügig mit belegtem Toast und Eintopf verpflegt.

Jacky an Brians und Tess' Wohnwagen
Jacky an Brians und Tess‘ Wohnwagen

Tasman-Halbinsel

Di. 13.01.2015
Den Sonnenaufgang sahen Alex und ich während er Überquerung der Bucht Pitt Water und so kamen wir früh am ehemaligen Sträflingskolonie-Gefängnis in Port Arthur an.

Ehemaliges Gefängnis in Port Arthur
Ehemaliges Gefängnis in Port Arthur

Ganz im Süden erreichten wir die Maingon Bay und die Höhle Remarkable Cave.

Vor der Maingon Bay
Vor der Maingon Bay
Remarkable Cave
Remarkable Cave

Auf dem Rückweg hielten wir für schöne Bilder an und dort meinte der Besitzer des Hauses, wir könnten zum Fotografieten gerne auf sein Gelände kommen.

Mit einem Einheimischen, dessen Hund und Alex [von Alex]
Mit einem Einheimischen, dessen Hund und Alex [von Alex]

Auf der anderen Straßenseite erinnerte mich die Gegend etwas ans Allgäu.

Grüne Wiesen und Kühe
Grüne Wiesen und Kühe

In den Tasmanian Devil Unzoo durfte ich schon vor der Öffnung hinein und bekam selbiges fleischfressendes Beuteltier zu sehen.

Tasmanischer Teufel
Tasmanischer Teufel

In einem Film wurden alte Aufnahmen des 1936 ausgestorbenen Tasmanischen Tigers (Beutelwolf) gezeigt. Ich kraulte Forester-Kängurus an der Brust und beobachtete Fuchskusus (Possums) und Papageien. Wir fuhren zur felsigen Meeresschlucht Devil’s Kitchen und zum Tasman Arch.

Tasman Arch
Tasman Arch

Vor der Rückfahrt reichte es uns noch zum Strand der Pirates Bay.

Mount Field National Park

Mo. 12.01.2015
Die 24 Stunden mit dem Auto von Budget um die Ecke liefen von 13 Uhr bis 13 Uhr des nächsten Tages, so konnten Alex und ich zwei Touren machen. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir aus der Stadt und wir bekamen schnell zu sehen, was Tasmanien ausmacht: Zum einen das hügelige, fruchtbare Land, auf dem sogar Hopfen angebaut wurde.

Westlich von Hobart auf dem Weg zum Nationalpark [von Alex]
Westlich von Hobart auf dem Weg zum Nationalpark [von Alex]

Zum anderen die grünen, unberührten und dichten Wälder. Hier fielen besonders bemooste umgefallene Bäume, große Baumfarne und der bis zu 80 Meter hohe Riesen-Eukalyptus auf.

Mit Alex vor dem 81 Meter hohen Riesen-Eukalyptus
Mit Alex vor dem 81 Meter hohen Riesen-Eukalyptus

Außedem gab es Wasserfälle wie die Russell Falls.

Russell Falls
Russell Falls

Wir wollten die B61 bis zum Ende im Dickicht der Nationalparks fahren und so erreichten wir Lake Pedder.

Vor dem Lake Pedder
Vor dem Lake Pedder

Durstig war’s.

Mit gekaufter 5-Liter-Wasserflasche vor unserem Nissan Micra
Mit gekaufter 5-Liter-Wasserflasche vor unserem Nissan Micra

Das Ende der Straße war beim Gordon Dam, einem massiven Staudamm.

Gordon Dam
Gordon Dam

Vor Anbruch der Dunkelheit und ohne Kollision mit Tieren kamen wir zum Hostel zurück, wo wir mit der in Bischkek lebenden Russin Polina Antarktis- und Rio-Bilder von Alex anschauten.

Hobart (1) (Teil 1)

Sa. 10.01.2015
Nach gut zwei Stunden war ich in Melbourne und hatte dort gut drei Stunden Aufenthalt. Ich fand ein mexikanisches Schnellrestaurant, war frühzeitig wieder am Gate und schrieb am Blog. Im Flugzeug schickte ich eine Dame von meinem Fensterplatz weg und konnte dadurch schöne Fotos vom abendlichen Anflug auf Hobart machen.

Anflug auf Hobart am Abend
Anflug auf Hobart am Abend

Am überschaubaren Flughafen gab es hinter dem Gepäckband draußen den so genannten Airporter, einen kleinen Bus mit Anhänger, mit dem die Passagiere direkt zu ihren Unterkünften gebracht wurden. Der Fahrer war sehr locker drauf und freundlich und ich hatte gleich den Eindruck, dass es mir hier gefallen würde. Im Hobart Hostel hatte der indische Rezeptionist meinetwegen die Tür nicht schon um 21 Uhr abgeschlossen, wodurch ich ohne Telefonanruf einchecken konnte. Im Zimmer wollte der Dortmunder Timo nicht mehr mit mir zur Livemusik in der Republic Bar, auch der Pole Ryszard, den ich in der Küche noch antraf, wollte nicht. Dort bekam ich gutes Hobarter Bier (Cascade Draught) von einem freundlichen Mädchen an der Bar, die Livemusik wurde immer schneller und später tanzten die Leute in angenehmer Atmosphäre dazu.

Livemusik in der Republic Bar
Livemusik in der Republic Bar

Auf dem Heimweg zeigte sich der Halbmond und im Hostel lud ich einige Bilder hoch, während ein gebürtiger Engländer ein Liverpool-Match auf seinem Laptop per Livestream schaute.

So. 11.01.2015
Mit einem Tag Vorsprung telefonierte ich mit meinen Eltern, besorgte Essen und Trinken und ging zur Bushaltestelle Richtung Fern Tree. Dort begann meine Wanderung auf den Mount Wellington. Der Fern Glade Track war grün und schattig.

Fern Glade Track
Fern Glade Track

Hier unterhielt ich mich immer wieder mit anderen Wanderern und holte mir Tipps. Über den Radfords Track kam ich zu den Quellen. Als nächstes kam der Pinnacle Track, an dem vor einem halben Jahr ein riesiges Stück Felsen vorbeigerauscht war, eine Schneise schlug und nun am Rande der Bäume unweit des Weges liegt. Der Zig Zag Track brachte mich zum Gipfel.

Zig Zag Track mit Aussicht rechts
Zig Zag Track mit Aussicht rechts

Da es auch eine Straße nach oben gibt, waren dort wieder sehr viele Menschen. Ich genoss dennoch vespernd die Aussicht in alle Himmelsrichtungen.

Auf dem Mount Wellington
Auf dem Mount Wellington

Dort traf ich den Deutschen Moritz und wir beschlossen, gemeinsam über den Ice House Track zu den Quellen nach unten zu gehen. So blickten wir nach Westen in die Naturschutzgebiete.

Auf dem Weg nach unten mit den Naturschutzgebieten im Westen im Hintergrund
Auf dem Weg nach unten mit den Naturschutzgebieten im Westen im Hintergrund

Außerdem bekamen wir die spezielle Steinformation und die schönen Büsche aus der Nähe zu sehen.

Pinnacles, Büsche und Aussicht
Pinnacles, Büsche und Aussicht

Bei den Quellen nahmen wir uns noch Zeit für den Weg zum Aussichtspunkt Sphynx, von dem wir Hobart aus einem anderen Blickwinkel betrachten konnten. Über den Middle Track kamen wir punktgenau zum Trinkwasserhahn und zur Bushaltestelle in Fern Tree. Im Sechserzimmer im Hostel zogen Alex aus Russland und Amber aus Hongkong ein und ich lernte die Neuseeländerin Pip kennen. Eine Belgierin sah bei ihrem längeren Australien-Aufenthalt auch Negatives und eine Irin schwärmte vom Tag beim Frauen-Tennisturnier. Mein Plan, das schöne Wetter der nächsten eineinhalb Tage zu nutzen, sah vor, einen Mietwagen für 24 Stunden zu nehmen. Alex schloss sich an und wir machten dies übers Internet fest.

Uluru-Kata Tjuta National Park / Kings Canyon

Mi. 07.01.2015
Um 4 Uhr stieg ich in mein bestelltes Taxi und der freundliche Fahrer interessierte sich für mein Backpacker-Leben. Um 6 hob ich Richtung Sydney ab und wir flogen es über die südliche Steilküste an. Beim Weiterflug konnte ich die ganze Hafenbucht sehen und gut drei Stunden später waren wir im tiefsten Outback mit roter Erde unter einer immer dichter werdenden Wolkendecke. Beim Anflug auf den Connellan Airport konnte ich die Kata Tjuta und den Uluru bereits sehen. Am Flughafen traf ich den netten Michi aus Amberg, der leider von hier weg eine Tour hatte. So trennten sich unsere Wege und ich fuhr mit dem kostenlosen Bus in den Retortenort Yulara zur Outback Pioneer Lodge. Der Busfahrer erklärte, dass dies eine „dry area“ sei, Abirigines also keinen Alkohol bekämen, und man als Gast beim Alkoholkauf den Zimmerschlüssel vorzeigen müsse. Bei Nieselregen ging ich über die extrem rote Erde umgeben von Büschen Richtung Aussichtspunkt.

Auf dem Weg zum Imalung Lookout
Auf dem Weg zum Imalung Lookout

Hier betrachtete ich den schattigen Uluru und die Kata Tjuta. Im Resort Town Square erzählte ein Aborigine, wie Speere, Bumerangs und Totschläger für die Jagd verwendet werden, und im Supermarkt traf ich ein paar Aborigines an, die hier in der Zivilisation kein so glückliches Leben zu haben scheinen. Zurück im Zimmer traf ich den Schweizer Lukas und bekam die Information, dass mein gebuchtes Abendessen am Uluru wegen des unsicheren Wetters ausfiel. Nun lichtete sich aber der Himmel und der Uluru war kurz von der Sonne beschienen.

Vor dem Uluru am Abend
Vor dem Uluru am Abend

Nach dem zwangsläufigen zweiten Einkauf deutete sich ein schöner Abendhimmel an und ich beeilte mich, zum Uluru Lookout zu kommen. Ich sah gerade noch die Sonne neben den Kata Tjuta untergehen und der Himmel hatte alle Farben.

Farbenfroher Himmel vor den Kata Tjuta
Farbenfroher Himmel vor den Kata Tjuta

In meinem Rücken zeigte sich ein Regenbogen und man wusste bald nicht mehr, wo man hinschauen sollte.

Regenbogen in der Wüste
Regenbogen in der Wüste

Zudem hatte ich das Naturspektakel abgesehen von einer deutschen Vierergruppe ganz allein für mich.

Vor den Kata Tjuta am Abend
Vor den Kata Tjuta am Abend

Zufrieden ging ich mit den Vieren zurück zur Lodge, wo auch Lukas begeistert vom Abend war. Zusammen tranken wir noch zwei Bier bei der Livemusik, die am Ende noch zur richtigen Tanz- und Partymusik ausartete.

Do. 08.01.2015
Um Viertel vor 5 ging die Sonnenaufgangs-Tour zum Uluru los und am Ausgangspunkt bekamen wir Tee und Kekse zur Dämmerung.

Dämmerung nahe des Uluru
Dämmerung nahe des Uluru

Ich versuchte, den Uluru ohne viele Touristen um mich rum zu erblicken und nahm den Nebenpfad. Einen wirklichen Sonnenaufgang gab es nicht, aber der Uluru hatte eine seltene Wolkendecke.

Uluru mit Wolkendecke am Morgen
Uluru mit Wolkendecke am Morgen
Beim Uluru mit Wolkendecke am Morgen
Beim Uluru mit Wolkendecke am Morgen

Der steile Trampelpfad nach oben war wegen Glätte gesperrt und somit stellte sich für mich die Frage nicht, ob ich aus kulturellen Gründen darauf verzichten sollte oder nicht.

Wanderweg auf den Uluru
Wanderweg auf den Uluru

Lukas hatte mir am Vorabend noch gesagt, dass in der Kultur der Aborigines der heilige Felsen nicht betreten wird und dass man, wenn man ein Foto von einem Aborigine macht, dessen Seele mitnimmt. Der Rundweg um den Uluru ging an Felsenmalereien und an der Wasserstelle Kapi Mutitjulu vorbei. Die Gemälde sind immer aus der Vogelperspektive gestaltet, so dass ein sitzender Mensch wie ein C bzw. U aussieht. An der Wasserstelle erfuhren wir, dass die Stelle vom Menschen unberührt blieb. Es war für die Tiere vorbehalten, die sich vermehren sollten und dann gejagt wurden, während die Menschen das Wasser aus der Erde nahmen. Uns wurde die Geschichte von der Python-Schlangenfrau Kuniya und den giftigen Schlangen Liru in der Schöpfungsperiode (Tjukurpa) erzählt. Genaueres dazu gibt es hier:
http://www.swr.de/schaetze-der-welt/uluru-ayers-rock/filmtext-video/-/id=5355190/mpdid=5982418/nid=5355190/did=5982422/vwdn8k/index.html

Geneigter Kopf und Körper der Schlange Kuniya
Geneigter Kopf und Körper der Schlange Kuniya

Außerdem gab es hier Roten Eukalyptus (River Red Gum), für die normalerweise herrschende Trockenheit ein erstaunlich großes Gewächs.

Roter Eukalyptus vor dem Uluru
Roter Eukalyptus vor dem Uluru

Im Uluru-Kata Tjuta Cultural Centre war viel des Erzählten nochmal nachzulesen, das Fotografieren aber verboten. Zurück in der Lodge regnete es immer weiter und immer stärker.

Regen in meiner Unterkunft in der Wüste
Regen in meiner Unterkunft in der Wüste

Ich ruhte mich aus und machte Spaghetti in der riesigen Küche. Die Abendtour (Valley of Winds) führte mich zu den Kata Tjuta. Die Kanadierin Joe und der neuseeländische Busfahrer Danny hielten uns trotz schlechten Wetters bei Laune und führten uns zum ersten Aussichtspunkt.

Bei den Kata Tjuta
Bei den Kata Tjuta

Von hier aus nahm Joe eine kleinere Gruppe über holpriges Gelände weiter. An den Felsen war herunterlaufendes Wasser zu sehen, das auch unseren Wanderweg flutete. Am zweiten Aussichtspunkt konnte man zwischen zwei Felsen ins Tal schauen.

Bei den Kata Tjuta zwischen den Felsen an der Kuppe
Bei den Kata Tjuta zwischen den Felsen an der Kuppe

Hier schlug Joe vor, den längeren, aber einfacheren Rundweg zurück zum Bus zu nehmen, und so bekamen wir noch neues Gelände zu sehen.

Auf dem Rundweg bei den Kata Tjuta
Auf dem Rundweg bei den Kata Tjuta

Gegen Ende wurde der Regen stärker und ich beeilte mich auf den letzten Metern.

Regen am Ende der Wanderung bei den Kata Tjuta
Regen am Ende der Wanderung bei den Kata Tjuta

Von unserer dreistündigen Wanderung (8,5 km) wurden wir im Bus von den trockenen Tourteilnehmern empfangen, die nach dem ersten Aussichtspunkt mit Danny umgedreht hatten. Nun sollten wir mit Snacks und Wein zur Dämmerung belohnt werden. Außerplanmäßig fuhren wir dafür weg von den Kata Tjuta nah an den Uluru zu einer überdachten Stelle und bekamen ihn in einem ungewohnten Licht zu sehen.

Grau-violetter Uluru am Abend
Grau-violetter Uluru am Abend

Zu meiner Überraschung gab es zu den Häppchen leckeren Shiraz aus dem Barossa Valley. Im Hostel bekamen Lukas und ich Zuwachs durch die Estin Cassy. Kurz vor Mitternacht informierte Lukas, dass man den Mond sehen könne. Also gingen wir zusammen zum Pioneer Lookout um die Ecke, schossen ein paar Fotos und genossen kurzzeitig den Mond und wenige Sterne.

Fr. 09.01.2015
Die Tour zum Kings Canyon begann um 4 Uhr und wir fuhren erst mal drei Stunden durch ordentlichen Regen in den Watarrka National Park. Nach dem Frühstück bei der Kings Creek Station und einer Unterschrift, dass wir uns über nichts beschweren würden, ging der Großteil der Gruppe (23 Personen) mit der 1,50 m kleinen Joey auf den „Rim Walk“ entlang des Canyonrandes. Früh am dreiteiligen Anstieg bekamen wir eine Sicht auf unseren bevorstehenden Wanderweg in der Höhe.

Blick auf den Rand des Kings Canyon
Blick auf den Rand des Kings Canyon

Hier im Nieselregen bekamen wir erste Wasserfälle und Wasserstellen sowie rotes Gestein und überraschend grüne Pflanzen zu sehen.

Typische Landschaft am Kings Canyon
Typische Landschaft am Kings Canyon

Von oben sahen wir in die Schlucht und auf das fließende Wasser im Tal.

Beim Kings Canyon
Beim Kings Canyon

Es zeigten sich die in der Trockenheit unter der Erde hausenden Frösche, einer war giftgrün.

Grüner Frosch in der Wüste
Grüner Frosch in der Wüste

Der Garden of Eden war besonders grün.

Garden of Eden
Garden of Eden

Joey ging mit uns außerplanmäßig hinunter zur üppigen Wasserstelle mit kleinem Wasserfall. Wieder oben auf dem Hauptweg bemerkte ich erst die schöne Sicht.

Blick ins mit ordentlich Wasser gefüllte Flusstal
Blick ins mit ordentlich Wasser gefüllte Flusstal

Etwas später konnten wir in die zweite Schlucht blicken.

Weitere Schlucht mit Wasserfall beim Kings Canyon
Weitere Schlucht mit Wasserfall beim Kings Canyon

Am Rande der dritten Schlucht gab es sogar Blüten zu sehen.

Blüten in der Wüste
Blüten in der Wüste

Unten im Tal wenige Meter vor dem Bus mussten wir durch das 30 cm hohe Wasser, das wir auf unserem Rundweg ein erstes Mal mithilfe der Brücke am Garden of Eden überquert hatten. Da ich mit einer Japanerin ganz am Ende war, konnte ich sehen, wie die Crew-Mitglieder Joey bei der Überquerung filmten. Bei der Wanderung unterhielt ich mich mit einem Paar aus Sydney und Brian aus Chicago und in der Mittagspause mit einem Paar aus Wales. Hier standen zwei 15-achsige Tanklaster mit je drei riesigen Tanks und ein Dingo lief unserem Bus über den Weg. Auch auf der Heimfahrt regnete es und wir machten einen letzten Stopp, an dem auch ein Aborigine Malereien verkaufte. Leider ließ ich diese letzte Chance aus, mich mit einem Aborigine zu unterhalten. Im Hostel kam ein Engländer ins Viererzimmer, der schon beim VfB und den Kickers im Stadion war. Der Abend war trüb und bei meinem letzten Blick auf den Uluru war dieser grau und kaum zu sehen. Zum Abschluss trank ich ein Bier zur Livemusik.

Sa. 10.01.2015
Ich konnte regelrecht ausschlafen, denn der Bus zum Flughafen fuhr erst um halb 9. Der Flug nach Alice Springs war kurz, und auch dort konnte ich vor der Landung die Folgen des Regens der letzten Tage sehen.

Hochwasser bei Alice Springs
Hochwasser bei Alice Springs

Mit der Maschine nach Melbourne flog ich in trockeneres Wetter.

Kangaroo Island

Mo. 05.01.2015
Früh um Viertel nach 6 wartete mein Bus zur Fähre nach Kangaroo Island. Der Fahrer blätterte in seinen Unterlagen und meinte, mit mir hätte er erst am Busbahnhof gerechnet. Zum Glück stieg hier nach mir noch eine weitere Passagierin aus meinem Hostel ein, sonst wäre der Bus ohne mich gefahren. Später setzte sich der ältere Amerikaner Mickey aus Georgia neben mich und erzählte mir, dass er Deutschland und besonders Rothenburg ob der Tauber sehr gerne mag.

Anfahrt nach Cape Jervis mit Kangaroo Island in Sicht
Anfahrt nach Cape Jervis mit Kangaroo Island in Sicht

So stieg ich mit ihm und seiner Frau Vicki voller Euphorie ganz nach vorne in die Sealink-Fähre. Vor der Abfahrt wurden wir noch hingewiesen, dass die See unruhig und die Plätze weiter hinten angenehmer wären. Als die Fähre außerhalb des Hafens von Cape Jervis richtig Gas gab, war mir klar, dass ich das nicht lange aushalten würde. Das Schiff wackelte mit Wahnsinns-Kräften nach oben und unten sowie links und rechts und Wasser peitschte an die Frontscheibe. So kämpfte ich mich mit Rucksack und Essenstüte nach hinten, während manche versuchten ihren Kaffee gerade zu halten und andere sich bereits übergaben. Glücklicherweise war hinten eine Tür nach draußen, denn ich brauchte dringend frische Luft. So war die etwa 45-minütige Fahrt für mich auszuhalten. Am Hafen von Penneshaw auf Kangaroo Island standen viele Busse bereit und ich wollte vor dem vermeintlichen Abschied von Vicki und Mickey den beiden meine Internetseite aufschreiben und öffnete meinen prall gefüllten kleinen Rucksack. Unser Busfahrer Daniel sagte, dass wir alle in seinem Bus wären und ich stieg ein. Bevor die Fahrt los ging, fragte Daniel, ob ich mein Handy hätte. Ich hatte es nicht, sondern er hatte es dort gefunden, wo ich meinen Rucksack geöffnet hatte. Glück gehabt, einen so aufmerksamen Busfahrer zu haben. Vicki, Mickey und ich saßen in der ersten Reihe und unterhielten uns mit dem äußerst lockeren Daniel, der immer einen Spruch auf den Lippen hatte und seinen Job sichtlich gerne machte. Als er durch die Reihen ging und die Passagiere zählte, meinte Vicky, man könnte den Passagieren ja Nummern geben, woraufhin er mit einem Augenzwinkern erwiderte, dass nur die Anzahl stimmen müsste, egal, wer im Bus säße. Als erstes steuerten wir Cliffords Honigfarm an, wo Besitzer David persönlich über seine Arbeit mit den Ligurischen Honigbienen erzählte und uns durchs Gelände führte. Über 10000 kg Honig werden jährlich auf dieser Farm produziert. Zum Mittagessen gab’s ein Buffet in der unberührten Natur von Vivonne Bay. Nach dem Essen machte David uns auf drei Koalas in einem Baum aufmerksam. Es war auch eine Koalamutter mit Baby dabei.

Koalamutter mit Baby bei Vivonne Bay
Koalamutter mit Baby bei Vivonne Bay

Weiter an der Küste ging’s zur Seal Bay, an der australische Seelöwen beheimatet sind.

Seal Bay
Seal Bay

Ein Ranger ging mit uns an den Strand und mit etwas Sicherheitsabstand konnten wir die in freier Wildbahn lebenden Seelöwen beim Rumliegen und Spielen bewundern.

Seelöwen am Traumstrand von Seal Bay
Seelöwen am Traumstrand von Seal Bay
Seelöwen aus der Nähe
Seelöwen aus der Nähe

Wir entfernten uns von der Südküste und fuhren zu Raptor Domain, wo eine Greifvögel-Flugschau für uns stattfand. Die Eulen, Falken und Keilschwanzadler wurden zumeist nach Verlust ihrer Eltern hier aufgezogen.

Keilschwanzadler bei der Flugschau
Keilschwanzadler bei der Flugschau

Dann fuhren wir übers Landesinnere und entlang der Nordküste zum Reeves Point bei Kingscote, an dem wir einer Pelikanfütterung beiwohnen durften.

Auch manche Möven profitierten von der Pelikanfütterung
Auch manche Möven profitierten von der Pelikanfütterung

Sie konnten ihren unteren Teil des Schnabels tatsächlich unglaublich groß machen für eine möglicher Ladung Fische. Nach der Fütterung flogen sie davon.

Davonfliegende Pelikane am Reeves Point
Davonfliegende Pelikane am Reeves Point

Das Programm war beendet und ich wurde in American River im Vier-Sterne-Hotel Mercure Kangaroo Island Lodge abgeladen, wo ich mein eigenes Zimmer mit Blick aufs Meer bekam. Ich schlenderte am Meer entlang bis zum Hafen, wo ich nochmal Pelikanen, schwarzen Schwänen und Möven begegnete, und ging in den Hotel-Pool.

Di. 06.01.2015
Es gab ein Frühstück nicht nur mit Toast und Cornflakes, sondern mit Speck, Eiern und frischem Obst. Nach einem kurzen Stopp am Hafen von American River steuerte Daniel mit unserer Reisegruppe die Emu Ridge Farm, eine Eukalyptusöl-Destillerie, an, wo uns der authentische Larry in dreckigen Klamotten und löchrigen Schuhen die Narrow-Leaf-Mallee-Pflanze, Erntemaschinen und Destillationsanlagen zeigte. Zur traditionellen Methode: Ein Topf mit Wasser und Eukalyptusblättern wird am Feuer erhitzt und der Dampf befördert das Öl durch ein System von abkühlenden Rohren, wo sich das Öl trennt und aufgefangen wird. Weiter ging’s zum Parndana Wildlife Park, wo es Emus, Kakadus, südamerikanische bunte Vögel, Wallabys (känguruähnliche, kleinere Beuteltiere), Echidnas (australische Ameisenigel), Schildkröten, Krokodile, kleine Pinguine, Kängurus und Koalas zu bewundern gab. Die meisten Tiere kamen verwaist oder verletzt hier an. Die Koalas durften wir streicheln.

Mit einem Koala
Mit einem Koala

Bei der Fütterung hielt das Känguru meine Hand mit beiden Händen fest und schleckte genussvoll.

Beim Füttern eines Kängurus
Beim Füttern eines Kängurus

Nach dem Mittagessen im Kangaroo Island Wilderness Retreat fuhren wir durch den Busch im Landesinneren zur Granitsteinformation der Remarkable Rocks.

Remarkable Rocks
Remarkable Rocks
Blick von den Remarkable Rocks auf den angrenzenden Strand
Blick von den Remarkable Rocks auf den angrenzenden Strand

Am Cape-du-Couedic-Leuchtturm hielten wir erneut und durften zum Admirals Arch hinuntergehen.

Auf dem Weg zum Admirals Arch
Auf dem Weg zum Admirals Arch

Dort lagen und spielten Seehunde, dieses Mal schwarze.

Admirals Arch mit Seehunden auf den Steinen und links unten im Wasser
Admirals Arch mit Seehunden auf den Steinen und links unten im Wasser

Im Flinders Chase National Park drehte ich eine schnelle Runde und bewunderte die Bäume.

Bäume im Flinders Chase National Park
Bäume im Flinders Chase National Park

Es war noch Zeit, um in der Hanson Bay Wildlife Sanctuary nach Koalas in den Bäumen zu suchen. Wir fanden einige, aber sie waren extrem weit oben.

Koala in der Hanson Bay Wildlife Sanctuary
Koala in der Hanson Bay Wildlife Sanctuary

Am dortigen Flughafen verabschiedete ich mich von Vicki und Mickey und am Fährhafen vom Busfahrer Daniel, der zuletzt noch meinte, dass er einen Job in einem klimatisierten Büro mit wechselnder Sicht habe.

Abschied vom Busfahrer Daniel
Abschied vom Busfahrer Daniel

Der Wind hatte ein Einsehen und die Schifffahrt war angenehm mit schöner Abendsonne. Ein kleiner Bus brachte mich wieder nach Adelaide zum Backpack Oz, wo ich Linda nochmal traf.

Adelaide / Barossa Valley

Di. 30.12.2014
Schon am Flughafen konnte ich auf die Innenstadt und die Adelaide Hills sehen.

Erster Eindruck von Adelaide
Erster Eindruck von Adelaide

Mit dem Bus kam ich in die Innenstadt und zu meinem Hostel Backpack Oz. Hier wurde ich freundlich empfangen, lernte die Kanadier Spencer und Jeff kennen und am Abend gab es kostenlos Gegrilltes, Salat und Nachtisch. Außerdem gab es einen kleinen Billard-Wettbewerb und ein Glücksrad wurde gedreht, leider ohne Erfolg für mich. Die Bar und die Küche schlossen wie jeden Tag um 22 Uhr, wodurch das Geschehen im Hostel etwas reguliert wird. Dann hatte ich noch ein teils dienstliches Telefonat nach Leonberg.

Mi. 31.12.2014
Nun wollte ich endlich klären, was ich in meiner verbleibenden Zeit in Australien machen möchte, ging für Adelaide-Infos zur Touristeninformation und für Weiterflüge und Touren in Reisebüros. Im Flight Centre sagte ich, dass ich in Erwägung zog, über den Uluru (Ayers Rock) nach Tasmanien zu reisen, und die geschäftstüchtige Peta wollte mir nach dem Feiertag ein Angebot vorlegen. Auf dem Victoria Square bewunderte ich den großen kegelförmigen Kunst-Weihnachtsbaum.

Weihnachtsbaum auf dem Victoria Square
Weihnachtsbaum auf dem Victoria Square

Beim Einkauf im Coles traf ich Spencer wieder und in Chinatown gab’s günstige und leckere Gerichte in einem Kleinrestaurant. Dort arbeitete Rong, die mir verriet, dass sie aus Kunming komme. Auf dem Rückweg genoss ich das warme Licht in der St Francis Xavier Cathedral.

In der St Francis Xavier Cathedral
In der St Francis Xavier Cathedral

Im Hostel gab mir der Frankokanadier Dany einen Flugsuchmaschinen-Tipp und am Whiteboard gab es Vorschläge für die Neujahrsnacht.

Man beachte die schöne Wettervorhersage
Man beachte die schöne Wettervorhersage

Am Ende saß ich mit den vier zusammen reisenden Dortmundern/Düsseldorfern Lena, Axel, Bernd und Manuel, dem Australier Damian, dem Engländer Callum, Dany, Jeff und einem Glücklichen, der mit zwei Mädchen unterwegs war, auf der Terrasse des Hostels.

Axel, Lena, Bernd und Dany vorne links, Damian, Manuel und Jeff vorne in der Mitte, Callum rechts
Axel, Lena, Bernd und Dany vorne links, Damian, Manuel und Jeff vorne in der Mitte, Callum rechts

Im Hostel traf ich auch noch den Niederländer Sebastian und die Deutschen Linda und Joe, die zum Feiern an den Strand fuhren. Um 23 Uhr kamen wir von der Terrasse endlich los. Manche wollten gleich feiern, ich schloss mich den vier Deutschen an und wir gingen in den Elder Park nahe des River Torrens und des Cricket- und Baseballstadions Adelaide Oval.

Im Elder Park vor dem Adelaide Oval
Im Elder Park vor dem Adelaide Oval

Hier erlebte ich im T-Shirt den Countdown und das Feuerwerk um Mitternacht.

Neujahrsfeuerwerk vor dem Adelaide Oval
Neujahrsfeuerwerk vor dem Adelaide Oval

In der Hindle Street fanden wir das Woolshed, eine gute Disco mit zwei Tanzflächen und zwei Gebäuden, verloren uns aber leider.

Woolshed
Woolshed

Im Hostel stellte ich den Kontakt zur Münchener Silvesterparty her.

Telefonat mit München, erstes Bild
Telefonat mit München, erstes Bild

Das Telefonat war auch ein Beweis, dass man nach Alkoholgenuss nicht telefonieren sollte, aber ich freute mich, die vielen bekannten Gesichter zu sehen und Stimmen zu hören.

Telefonat mit München, zweites Bild
Telefonat mit München, zweites Bild

Do. 01.01.2015
Ich blieb lange im Bett und im Hostel, aber machte mich, um den Tag noch zu retten, am Abend nach Glenelg an den Strand.

Strand von Glenelg
Strand von Glenelg

Nach einem kurzen Bad im Gulf Saint Vincent betrachtete ich den Sonnenuntergang.

Sonnenuntergang in Glenelg
Sonnenuntergang in Glenelg
Kurz nach dem Sonnenuntergang in Glenelg
Kurz nach dem Sonnenuntergang in Glenelg

Ein Junge sang Lieder am Strand und spielte Gitarre dazu. Andere spielten im Flutlicht Beachvolleyball. Zurück in der Innenstadt war der Weihnachtsbaum mit wechselnden Farben beleuchtet.

Weihnachtsbaum auf dem Victoria Square bei Nacht
Weihnachtsbaum auf dem Victoria Square bei Nacht

Fr. 02.01.2015
42 Grad waren für den Tag angekündigt. Nach langem Suchen und Lesen von Informationen beschloss ich, in die Adelaide Hills zum Mount Lofty zu gehen. Dies war nur bedingt eine gute Idee, weil der Mount Lofty bewaldet ist und nach fünf Monaten ohne Regen große Waldbrandgefahr herrschte. Auf meinem Weg vom Ort Crafers nach oben sah ich schöne Wälder und war teilweise von zig Schmetterlingen umgeben.

Wälder bei Crafers
Wälder bei Crafers
Einer der vielen Schmetterlinge am Wegrand
Einer der vielen Schmetterlinge am Wegrand

Auf der Spitze stand ein Obelisk und ich schaute ins Piccadilly Valley und auf Adelaide bis zum Meer.

Blick ins Piccadilly Valley
Blick ins Piccadilly Valley
Auf dem Mount Lofty mit Adelaide im Hintergrund
Auf dem Mount Lofty mit Adelaide im Hintergrund

Dann begegnete mir ein Polizist, der mir erklärte, dass der Berg gesperrt sei und wir wunderten uns beide, wie ich einen Weg ohne Warnschild gefunden hatte. Er war freundlich und ließ mich genauso wie einen Jogger alleine nach unten gehen, woraus ich schloss, dass die Gefahr nicht ganz akut war. Nach einer weiteren Begegnung mit einem Fahrzeug der Feuerwache war ich am Ende froh, wieder unten zu sein. So fuhr ich in den kleinen Ort Hahndorf im Tal, der 1839 von Deutschen gegründet wurde.

Tor und Gärten in Hahndorf
Tor und Gärten in Hahndorf

Ein Hotel nannte seinen Veranstaltungsort Hofbrauhaus, es gab ein German Arms Hotel und einen Laden namens German Pantry (Deutsche Speisekammer). Zudem wird hier in der Gegend seit den 1970er Jahren etwas Wein angebaut.

An der Hauptstraße in Hahndorf
An der Hauptstraße in Hahndorf

Zurück in Adelaide buchte ich im Flight Centre die Flüge über den Uluru (Ayers Rock) nach Tasmanien und die Tour im Outback fast wie Peta es mir vorgeschlagen hatte, nur mit leichten Abstrichen. Im Nachhinein hatte ich den Eindruck, dass ich das anders organisiert günstiger bekommen hätte. Ich ging an den wahrlichen Schlössern der Universitäten vorbei zum Botanischen Garten.

Gebäude der University of South Australia
Gebäude der University of South Australia

Dort konnte ich die Pflanzenwelt Südaustraliens bewundern.

Bäume Südaustraliens
Bäume Südaustraliens

Es gab auch langschnablige Vögel, Fledermäuse und Enten im Teich. Dann ging ich nochmal in den Elder Park und schaute über den River Torrens auf das Adelaide Oval.

Schwarze Schwäne auf dem River Torrens vor dem Adelaide Oval
Schwarze Schwäne auf dem River Torrens vor dem Adelaide Oval

An der Bar im Hostel traf ich den Engländer Reese und den Waliser Mark und mit Mark ging ich in eine Bar um die Ecke, in der Newcomer-Bands vor leider viel zu wenig Publikum spielten.

Sa. 03.01.2015
Im Flight Center holte ich die Unterlagen für mein Uluru-Abenteuer und buchte bei King William Travel kurz vor der Schließung eine Zweitagestour nach Kangaroo Island ab Montag. Somit gab es erst mal ein Essen beim Lieblingschinesen Fushun und einen Einkauf auf dem Central Market, wo die Marktschreier ihr Obst für „One dollar, one dollar!“ anpriesen.

Central Market
Central Market

Mit einer Verkäuferin mit asiatischen Wurzeln kam ich in ein Gespräch und übte dabei, mit der australischen Mentalität klarzukommen. Es gab Flyer, auf denen auf das zweitägige Schützenfest mit viel deutscher Kultur Ende Januar hingewiesen wurde. Im Hostel kümmerte ich mich um meine Wäsche und ging abends ins Moonlight Cinema. Zum Sonnenuntergang war der Himmel bunt gefärbt, was auch an den (Rauch-)Wolken von den Waldbränden in der Umgebung lag. Für die Filmvorstellung hatten manche Leute Picknickkörbe und Bettwäsche dabei um es sich gemütlich zu machen.

Auf der Wiese des Moonlight Cinema vor der Vorstellung
Auf der Wiese des Moonlight Cinema vor der Vorstellung

Der Film Gone Girl mit Ben Affleck in der Hauptrolle war sehr in Ordnung und ich ging auf kürzestem Wege zu Straßenlichtern aus dem dunklen Park.

So. 04.01.2015
Mit dem Zug fuhr ich eine Stunde nach Norden nach Gawler Central. Kurz vor dem Ziel begegneten mir die Waldbrände (in Australien Buschfeuer genannt) erneut, dieses Mal in Form des vorbeiziehenden Rauchs. Von Gawler wollte ich mangels Bus die 27 km in den größten Ort des Weingebiets, Tanunda, trampen. An der gut befahrenen Straße B19 stand ich 40 Minuten, aber dann nahm mich die freundluche, etwa 50-jährige Caroline mit. Sie erzählte das mit dem trockenen Winter und den fünf Monaten ohne Regen in der Gegend und ließ mich am Wohnwagenpark raus, wo ich ein Fahrrad auslieh. Gerade in der Sonne war es deutlich wärmer als die angekündigten 25 Grad, aber die schöne Landschaft motivierte mich zu fahren.

Barossa Valley: Zwischen Tanunda und Bethany
Barossa Valley: Zwischen Tanunda und Bethany

Gleich nach dem Örtchen Bethany kam der Anstieg zum Mengler Hill, 300 Höhenmeter auf 2,8 km Strecke. Hier schien auch die Tour Down Under vorbeizführen, denn es gab Anfeuerungssprüche insbesondere für den australischen Tour-de-France-Gewinner 2011 Cadel Evans.

Cadel-Evans-Anfeuerungsspruch
Cadel-Evans-Anfeuerungsspruch

Auf halbem Weg nach oben war der Aussichtspunkt.

Blick aufs Barossa Valley
Blick aufs Barossa Valley

Und ich erreichte den Hügel.

Am Mengler Hill
Am Mengler Hill

Von da an war die Radtour leichter. Als ich an einem Schild zum Kaiser Stuhl Conservation Park anhielt, fragte mich ein Autofahrer, ob ich Hilfe brauchte. Er war schon der dritte, der mich ansprach. Von einer Frau wurde ich beim Anstieg bemitleidet, denn sie meinte, das würde sie schon beim Zuschauen anstrengen. Dieser Autofahrer war wie alle Leute hier auf dem Land sehr freundlich und meinte, dass hier sehr viele Deutschstämmige wohnten und Winzereien hätten. Der Wein wuchs trotz der Trockenheit, im März/April ist Erntezeit.

Wein auf trockenem Grund
Wein auf trockenem Grund
Weintrauben
Weintrauben

Letztlich fand ich einen schönen Radweg über Nuriootpa zurück nach Tanunda, wo ich das Fahrrad abgab und mich an die Hauptstraße stellte. Schon bald hielt der etwa gleichaltrige Steven aus dem Ort Angaston, an dem ich knapp vorbeigefahren war, an. Er war zwar nicht nach Gawler unterwegs, aber immerhin den halben Weg nach Lyndoch. Dort beschloss er, für mich die zusätzlichen 15 km nach Gawler zu fahren. Daraufhin lud ich ihn dort zu einem Eiskaffee ein und wir unterhielten uns angenehm übers Reisen und aktuelle Kinofilme. Dabei sprach er ohne Slang, da er englische Eltern hat, die viel Wert auf die Sprache legten. Nach dem Abschied am Bahnhof in Gawler hatte ich dort noch etwas Zeit und hörte Livemusik in der Kneipe nebenan, der ich für wenige Lieder lauschte.

Livemusik in Gawler
Livemusik in Gawler

Nach der Zugfahrt nach Adelaide ging ich zum vierten und letzten Mal zum chinesischen Kleinrestaurant Fushun und verabschiedete mich von Rong und bei Mondschein von der St Francis Xavier Cathedral.

St Francis Xavier Cathedral bei Mondschein
St Francis Xavier Cathedral bei Mondschein

Im Hostel traf ich Linda und Joe nochmal und Callum und Dean aus Fremantle spielten eine ihrer vielen Billard-Runden.

Gemeinschaftsbereich des Backpack Oz
Gemeinschaftsbereich des Backpack Oz

Perth (2)

Mo. 29.12.2014
Schnell war ich wieder in der Aberdeen Lodge, wo der Rezeptionist seinen gerade gekauften Karton Bier in den Kühlschrank räumte und sein Besäufnis mit anderen begann. Ich verbrachte viel Zeit am Tablet und ging am Abend über den London Court, eine im mittelalterlichen Stil hergerichtete Souvenir-Einkaufsstraße, noch einmal zum Kings Park.

London Court
London Court

Dort genoss ich unter den Picknickern und Ballspielenden das Abendlicht. Ein letztes Mal ging ich durch den London Court und die weihnachtlich beleuchtete Innenstadt. In der Aberdeen Lodge nahm es der angetrunkene Rezeptionist locker und verlangte wegen meiner frühen Abreise kein Schlüsselpfand mehr.

Di. 30.12.2014

Tor zum London Court
Tor zum London Court

Früh um halb 7 ging ich zum Bus Richtung Flughafen und bekam bei der Billigfluglinie Jetstar ohne Erste Klasse einen Platz in der allerersten Reihe direkt am Eingang. Ich verschlief den Flug und hatte in Adelaide weitere 2 1/2 Stunden Zeitvorsprung herausgeholt.

Cervantes

Sa. 27.12.2014
Ich war inklusive Besichtigung der Pinnacles noch bei Tageslicht in der Cervantes Lodge angekommen. Der Ort Cervantes wurde nach dem gleichnamigen amerikanischen Walfangschiff benannt, das hier 1844 sank. Dieses wiederum wurde wohl nach dem spanischen Schriftsteller Miguel de Cervantes benannt. Die Australier sprechen den Ort Sirwändihs, mit betontem ä, aus. Das mit dem gesunkenen Schiff war leicht vorstellbar, denn am Ufer von der Unterkunft aus hinter den Dünen war es zum Sonnenuntergang sehr windig.

Sonnenuntergang am Strand von Cervantes
Sonnenuntergang am Strand von Cervantes
Angler am Abend
Angler am Abend

Auf meinem Rückweg zur schön gelegenen Unterkunft kamen an diesem ereignisreichen Tag auch noch zwei Kängurus über die Straße gehüpft.

Cervantes Lodge
Cervantes Lodge

Ich lernte meinen Zimmergenossen, den aufgedrehten französischen Kiteboarder Hervé, kennen und gönnte mir im dortigen kleinen Restaurant einen gegrillten Fisch. Dabei lernte ich eine ursprünglich aus Sri Lanka kommende Sydneyer Familie kennen, die drei Wochen an der Westküste unterwegs ist und mir noch ein paar Tipps für meine Reise gab. Zudem gab mir eine der Töchter (Prashanti) ihre E-Mail-Adresse, damit ich mich eventuell bei ihnen melden kann, wenn ich in ihrer Gegend bin. Mit den Worten „Another day in paradise has gone“ stellte Hervé die Schiefertafel des Restaurants nach drinnen. Im australischen Fernsehen lief der Film The Wedding Singer, unterbrochen von ständiger Werbung.

So. 28.12.2014
Nachdem ich die Pinnacles bereits gesehen hatte, hatte ich quasi einen freien Tag. Mit Hervé ging ich zum Einkaufen und ging am Nachmittag bei starkem Wind und brennender Sonne Richtung Strand.

Vor der Hanson Bay
Vor der Hanson Bay
Türkises Wasser in der Hanson Bay
Türkises Wasser in der Hanson Bay

Ein zweiter Spaziergang führte mich zum Lake Thetis mit 1200 Jahre alten Stromatolithen (biogenen Sedimentgesteinen).

Stromatolithen am Ufer des Lake Thetis
Stromatolithen am Ufer des Lake Thetis

Vom Hanson Bay Lookout konnte ich auf die gleichnamige Bucht, den Thirsty Point (ins Meer hineinragende Landspitze) und Cervantes sehen. Auf dem Weg durch den Ort bewunderte ich die nach spanischen Städten und Regionen benannten Straßen und die mit hellen Steinen schön gemauerten Häuser, vor denen große Autos und oft Boote auf Anhängern standen. Um das Hostel waren abends einige Kängurus.

Eines der Kängurus im Busch neben der Unterkunft
Eines der Kängurus im Busch neben der Unterkunft

Zum Sonnenuntergang ging ich wieder an den Aussichtspunkt vom Nachmittag.

Hanson Bay am Abend
Hanson Bay am Abend
Mondschein am Abend
Mondschein am Abend

Danach setzte ich mich wieder ins Restaurant zur freundlichen Bedienung aus Mauritius und schrieb bis in die Nacht in der Küche am Blog.

Mo. 29.12.2014
Beim Auschecken sah ich einen Flyer, der über die Gefahren von Fracking aufklärte und nahm ihn mit. Die niederländische Rezeptionistin sagte, dass dies gerade ein heiß umstrittenes Thema in Australien wäre, weil sich amerikanische Firmen breit machen wollen und hinterhältig vorgehen, um privates Land für ihre Zwecke zu bekommen. Bei der Tankstelle hatte ich noch nicht mal meinen Rucksack abgesetzt, da hielt schon ein freundlicher Mann an. Leider fuhr er nicht in meine Richtung, nahm mich aber bis zur Hauptstraße mit.

Hauptstraße (Indian Ocean Drive) bei Cervantes
Hauptstraße (Indian Ocean Drive) bei Cervantes

Dort stand ich 15 Minuten in der Hitze, bis der junge Joe ein Einsehen hatte. Er schoss zunächst an mir vorbei, drehte aber nochmal um, um mich nach Perth mitzunehmen. „Jump in“, meinte er. Er war selbst im europäischen Herbst dort auf Reisen, hatte auch die 11 Jahre zuvor hart im Bergbau geschuftet. Er wurde für zwei Wochen in den Norden zur Arbeit ausgeflogen und hatte dann eine Woche frei, so war sein Arbeitsrhythmus. Jetzt möchte er eine andere Arbeit suchen. In Joondalup mit Anschluss zum Perther Zentrum ließ er mich raus.