Do. 11.12.2014
Das Boot war mit ordentlich Obst und Getränken gefüllt, aber auch ein paar Touristen fuhren mit. Hier traf ich Manfred aus Salzburg, der an dem Tag mit einem Trupp seiner Unterkunft nach Ranong übersetzte, weil ein Dauergast dort in seinem Sessel sitzend gestorben war und beerdigt wurde. Den Weg zurück machte er alleine, kannte sich also schon auf der Insel aus.
Unser Boot hielt nur am Ostufer, die Unterkünfte waren aber am Westufer.
Bei den wenigen Motorrädern als Mitfahrgelegenheit blieben wir auf der Strecke. Also gingen wir zu Fuß im Schatten von Gummibäumen. Nach einer Weile kam der einzige Pickup der Insel vorbei. Es war die fröhlich gelaunte Beerdigungsgesellschaft aus Manfreds Unterkunft und wir durften auf der Ladeklappe sitzend mitfahren. So kam ich direkt bei der Unterkunft Eden am Strand an.
Hier traf ich die Chefin Sue und die Angestellte Ann. Ich bekam Raum 1, in dem zuvor Jaan gewohnt hatte, für 5 Euro pro Nacht. Es heißt zwar nur Raum, ist in meinen Augen aber ein Bungalow.
Ich hatte auch eine schöne Sicht von der Terrasse über die Palmen auf das Meer.
Gleich setzte ich mich mit Manfred zu Anns Mann, dem 69-jährigen Niederländer Ben, der dauerhaft, also auch in der Regenzeit, auf der Insel wohnt. Da hatte er einiges zu erzählen. Weitere Gäste waren ein schweizer Paar mit kleiner Tochter, der Franzose Remy und der Schweizer Julian. Besonders bejubelt wurde die Rückkehr der Finninen Riikka und Aino nach nur einem Tag auf der touristischen Nachbarinsel Ko Phayam. Das Abendlicht war besonders schön.
Vor dem Sonnenuntergang badete ich im Meer und danach spielten wir zusammen Jenga und Karten, bekamen von Sue leckeres thailändisches Abendessen, tranken Bier und hörten Musik. Um 22 Uhr gingen die Lichter aus, also ging’s im Kerzenschein weiter.
Um 0 Uhr fasste ich abschließend nochmal ins Meereswasser und bewunderte das grün leuchtende Plankton. Erzählungen zufolge ging’s für manche bis 2 Uhr weiter.
Fr. 12.12.2014
An dem Tag spannte ich auf der Hängematte, im Bett, am Strand und im Wasser aus.
Dann genoss ich den farbigen Abendhimmel, während Luis mit seiner Tochter am Strand spielte.
Am Abend gestaltete Sue einen großen Grillabend mit zusätzlichem reichhaltigen Buffet. Remy als Vegetarier war mit Freuden am Grill, wir saßen lange zusammen und das Licht ging erst weit nach 22 Uhr aus.
Sa. 13.12.2014
Es war bewölkt und am Vormittag regnete es sogar, was mich im Bett nicht störte. Am Nachmittag schrieb ich etwas an meinem Blog, kam aber schnell wieder mit Manfred, Rupert und Ben ins Gespräch und wir schauten zu, wie mit einem langen Haken Kokosnüsse geerntet wurden. In einer kurzen Sonnenphase legte ich mich mit Remy an den Strand. Luis, seine Freundin und deren Tochter wurden groß verabschiedet, als sie direkt am Strand vom Boot abgeholt wurden. Verrückt, wie schnell die Zeit auch beim Nichtstun vergehen kann: Es war schon wieder Abend, den ich anfangs mit Julian und Remy und später mit Ben, Sue und dem neu angekommenen Franzosen Philippe verbrachte.
Dann strandete eine Gruppe junger Einheimischer aus Ranong bei uns. Sie wollten fischen gehen, aber das Meer war zu unruhig für ihr vollgepacktes Boot. Sie banden es an einer Palme fest und bekamen von Sue Decken, um am Strand schlafen zu können.
So. 14.12.2014
Sue gab mir Bescheid, dass mein Speedboot wegen zu hoher Wellen nicht fahren würde, also schrieb ich den Bus nach Hat Yai bereits ab. So wartete ich auf das normale Boot um halb 9 und konnte mich von Riikka und Aino, die auf dem Weg zum Yoga waren, verabschieden. Und ich dachte noch an einen Fotobeweis, dass ich auf der Insel war.
Dann war mein Boot auf der Anfahrt.
Ich verabschiedete mich von Sue, Remy und dem jungen Bediensteten der Unterkunft und von links und rechts winkten mir Ben und Rupert zu. So hatte ich einen schönen Abschied von der Insel und blickte vom Boot noch ein letztes Mal zurück.
Es war anfänglich ein wilder Ritt, da es stark regnete und windete. Ein einheimischer Junge weinte. In Ranong ging ich seelenruhig zur Hauptstraße und nahm einen günstigen Pickup-Minibus über einen Umweg zum Busbahnhof. Dort stand zu meiner Verwunderung ein Bus nach Hat Yai bereit. Da es schnell gehen musste, hüpfte ich in luftiger Kleidung in den mit Klimaanlagen runtergekühlten Bus. Dann schaute ich auf die Uhr, es war 10:13 Uhr und ich war in genau dem 10-Uhr-Direktbus, den ich mit dem Speedboot erreichen wollte. Das Glück war also wieder vollständig auf meiner Seite.